Deutscher Waldschutzfonds gegründet
NABU-Stiftung erwirbt Waldflächen für die Urwälder von morgen
März 2013 - In den „Deutschen Waldschutzfonds im NABU“ können Unternehmen und Privatpersonen einzahlen, die bei dieser Aufgabe besondere Verantwortung übernehmen wollen. Die ersten Erfolge kann der neue Fonds bereits vorweisen: Die NABU-Stiftung kaufte hierüber umgehend 3,6 Hektar Laubmischwald im Naturpark Märkische Schweiz und erhielt im November 2013 Unterstützung für den Kauf einer 10,6 Hektar großen Fläche im Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken nördlich von Berlin.
„Der größte Teil der Wälder in Deutschland wird intensiv forstwirtschaftlich genutzt und bietet damit nur noch wenigen Arten einen Lebensraum. Durch die gestiegene Nachfrage nach dem Rohstoff und alternativen Energielieferanten Holz steigt die Nutzungsintensität im Wald weiter an. Über den Deutschen Waldschutzfonds wollen wir Wälder kaufen, die im NABU-Eigentum dauerhaft ungenutzt bleiben. Bei uns dürfen Bäume zu Urwaldriesen heranwachsen und ausschließlich als wertvoller Lebensraum dienen“, sagte Stiftungsvorstand Christian Unselt. Viele im Wald lebende Arten, darunter so bedrohte wie Schwarzstorch, Hirschkäfer oder Bechsteinfledermaus, seien auf strukturreiche Naturwälder mit alten Baumriesen angewiesen.
Mehr naturnahe Wälder in Deutschland
Laut Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung von 2007 soll ein Anteil von fünf Prozent der deutschen Wälder ungenutzt der Naturentwicklung übergeben werden, um die Vielfalt der Waldarten zu erhalten. Die für Deutschland typischen Buchenwälder sind Heimat von mehr als 4.300 Pflanzen- und Pilzarten sowie über 6.700 Tierarten. Nach Schätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürfen sich derzeit aber gerade einmal zwei Prozent des Waldes ungenutzt entwickeln. Der Großteil der Bäume wird bereits nach einem Drittel der natürlichen Lebenszeit forstwirtschaftlich genutzt. Überlebenswichtige Strukturen wie Totholz, Höhlen und grobborkige Rindenstrukturen fehlen weitestgehend im Wirtschaftswald.
Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe kauft in ganz Deutschland Naturschutzflächen von überregionaler Bedeutung. Das Flächenmanagement auf ihrem Stiftungseigentum richtet sie ganz auf die Bewahrung und Schaffung wertvoller Lebensräume für Tiere und Pflanzen aus. Derzeit gehören ihr rund 15.000 Hektar in über 220 deutschen Schutzgebieten.
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