Frießnitzer See schützt Anwohner vor Flut
Abgelassener See fängt Wassermassen auf
Sommer 2013: Die Frießnitzer sind froh, dass sie ihr abgelassener See vor einer größeren Überflutung gerettet hat. „Hier kam das Wasser aus allen Richtungen geschossen“, berichtet NABU- Projektleiter Christoph Kummer.
Für die NABU-Stiftung brachte die Flutung des Sees den Zeitplan für die Revitalisierungsarbeiten ordentlich durcheinander. Zum Glück besteht noch genügend Zeitpuffer, um die Sanierungsarbeiten wie geplant fertig zu stellen. Allein für den Vogelzug könnte der Zeitverzug problematisch werden. Wenn der See bis September nicht entschlammt ist und noch kein Wasser führt, ist er als Rastplatz für Vögel ungeeignet.
Mitte Juni 2013 nahm die NABU-Stiftung die Auspumparbeiten in der Baugrube wieder auf, um endlich mit der Entschlammung fortfahren zu können. Weitere 70.000 Kubikmeter Schlamm müssen noch vom Grund des Sees entfernt und auf die Deponie nach Untitz gefahren werden. Hier wird der biologisch reine und nach Beprobung unbedenkliche Schlamm gelagert und als Rekultivierungsboden aufgebracht. Auch auf landwirt- schaftlichen Flächen kann ein Teil des Aushubs zur Bodenverbesserung verwendet werden. Am 3. Juli 2013 wurden die Transportarbeiten wieder aufgenommen.
Während am Frießnitzer See wieder die Bagger rollen, helfen bald schon vier Wasserbüffel auf den angrenzenden elf Hektar Feuchtwiesen, die Schilf - und Grasflächen aufzulichten und so ideale Brutbedingungen für Wasservögel zu schaffen.
Auch bei der Anlage und Pflege von Kleingewässern sind sie eine Hilfe. Denn wenn die Büffel sich im Schlammbad wälzen, nehmen sie in ihrem Fell viele Kilogramm Schlamm mit ans Ufer und drängen immer wieder die einwandernden Wasserpflanzen zurück. Vier neu angelegte Wassertümpel sollen den gemütlichen Tieren ein nasses Vergnügen bieten. Durch die Büffel werden die Wassertümpel offen gehalten, so dass sich bald eine große Anzahl Amphibien hier tummeln wird.
Zu Behinderungen menschlicher Natur kam es bei den Revitalisierungsarbeiten am Birkhäuser Teich. Zum einen wurde der Abfluss mit einem Müllsack mit Pflanzenresten verstopft, zum anderen wurde ein großer Teil des Wassers aus dem Birkhäuser Teich abgelassen. Die im Teich lebenden Frösche und Kaulquappen waren dadurch in großer Gefahr. Sie konnten nur durch einen Noteinsatz am Wochenende gerettet werden. „Man weiß nicht, ob das Vorsatz oder nur ein dummer Streich war“, sagt Kummer und erstattete Anzeige.
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