Im Ziemenbach tut sich was
NABU-Stiftung startet weiteres Moorprojekt in Mecklenburg-Vorpommern
15. Dezember 2023 – Südwestlich der Stadt Neubrandenburg fließt der Ziemenbach durch urige Erlenbruchwälder, Feucht- und Moorwiesen, bevor er in den großen See „Lieps“ mündet. Neben Eisvogel, Graureiher und Biber lebt hier auch das gefährdetes Bachneunauge, eine seltene fischähnliche Art. Dennoch ist in dem Naturschutzgebiet nicht alles in Ordnung. Zur Entwässerung der angrenzenden Niedermoorwiesen wurde der Bachlauf in früheren Zeiten zum Teil begradigt und Entwässerungsgräben angelegt. Das gefährdet nicht nur den Lebensraum des Bachneunauges, sondern führt rund um den Ziemenbach zu klimaschädlichen Torfabbauprozessen. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe engagiert sich daher in den nächsten Jahren für die Renaturierung des Ziemenbachs und der Wiedervernässung von rund 55 Hektar Niedermoor am Unterlauf des Baches.
Lebendes Fossil braucht besonderen Schutz
Bachneunaugen sind ursprüngliche Vertreter der Wirbeltiere, die sich in ihrer Gestalt seit 500 Mio. Jahren nicht mehr verändert haben. Sie leben viele Jahre als Larven im Bachboden vergraben, bevor sie sich in erwachsene Tiere mit Augen und dem typischen Saugmaul verwandeln. Im Ziemenbach gibt es eine der größten Populationen an Bachneunaugen im Einzugsgebiet der Peene, was das Gewässer als wertvollen Lebensraum auszeichnet. Daher wird bei den Renaturierungsarbeiten besonders Acht auf die gefährteten Tiere gegeben und die besonders sensiblen Bereiche von Hand renaturiert.
Renaturierung in Handarbeit
Anfang Dezember begannen wir mit der tatkräftigen Unterstützung durch Studierende der Fachhochschule Neubrandenburg und der Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie Kratzeburg, einen ersten 150 Meter langen Abschnitt des begradigten Ziemenbachs naturnaher zu gestalten. Zuvor ließen wir hier die empfindlichen Bachneunaugen-Larven abfischen und in einen anderen Bereich umsetzen. Die Helfer verteilten anschließend von Hand 60 Tonnen Kies im Bachbett und brachten Totholz ein. Dadurch sollen die Gewässersohle und die Wasserstände auf den angrenzenden Moorflächen behutsam angehoben werden. Das Totholz trägt zudem zur Strukturvielfalt bei und schafft schützende Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Auch die Bachneunaugen werden von der Strukturanreicherung profitieren und das neue Kiesbett künftig wieder als Laichplatz nutzen.
In den kommenden Jahren werden wir Stück Stück weitere Abschnitte des Ziemenbachs renaturieren und Entwässerungsgräben verschließen, so dass der Ziemenbach wieder frei fließen kann und die angrenzenden Moorwiesen besser mit Wasser versorgt werden. Helfen Sie uns dabei mit einer Spende!
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