Naturwälder für das Auerhuhn pflanzen
Erste Baumpflanzaktion im Stiftungswald bei Finsterwalde
12. November 2021 – Das Auerhuhn ist ein scheuer Waldvogel, der noch bis Ende des letzten Jahrhunderts in der Niederlausitz heimisch war. Hier durchstreiften die imposanten Hühnervögel die Kiefernheiden und Traubeneichenwälder auf der Suche nach nährenden Beeren, Blüten oder Kiefernnadeln. Seit einigen Jahren werden die vom Aussterben bedrohten Auerhühner in den Lausitzer Wäldern ausgewildert. Als NABU-Stiftung Nationales Naturerbe unterstützen wir die Neuankömmlinge bei der Wiederansiedlung und kaufen Waldflächen am Rande des Naturparadieses Grünhaus. Zusammen mit dem NABU Regionalverband Finsterwalde organisierten wir Anfang November eine erste Baumpflanzaktion mit Ehrenamtlichen, um den ökologischen Waldwandel auf einer Stiftungsfläche zu beschleunigen.
Starthilfe mit Baumpflanzungen und Hordengatter
Das Naturparadies Grünhaus bei Finsterwalde ist umgeben von überwiegend eintönigen Kiefernforsten mit wenig natürlicher Waldverjüngung. Standorttypische Baumarten haben durch starken Wildverbiss kaum eine Chance, über das Stadium eines Keimlings hinaus zu kommen. Mit dem Kauf und ökologischen Waldumbau wollen wir hier Stück für Stück strukturreiche Naturwälder für das Auerhuhn schaffen. Dank dem Einsatz der Ehrenamtlichen konnten wir Anfang November eine etwa Fußballfeld große Stiftungsfläche mit 3.000 Rotbuchen und Winterlinden bepflanzen.
Um die jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen, errichteten wir zuvor ein sogenanntes Hordengatter mit Fördergeldern des Land Brandenburgs. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schutzzäunen aus Draht wird der Holzzaun von den Auerhühnern als Barriere erkannt und überflogen. Zudem verschwindet der Schutzzaun nach etwa zehn Jahren aus dem Wald, weil dann das unbehandelte Holz verrottet ist.
Weitere Pflanzaktionen geplant
Im kommenden Jahr werden wir die Stiftungsfläche noch mit Baumarten wie Stieleiche, Traubeneiche, Feldahorn, Eberesche, Birke und Kiefer bepflanzen. Durch eine Vielfalt an heimischen Baumarten wird der Wald widerstandsfähiger gegen heiße und trockene Sommer sowie frostige Winter. Darüber hinaus wollen wir weitere Stiftungswälder am Rande von Grünhaus bepflanzen, um diese als Lebensraum für das Auerhuhn zu verbessern. Als Trittsteine für Tiere und Pflanzen können solche naturnahen Waldinseln außerdem einen wichtigen Beitrag für die Wiederbesiedlung des ehemaligen Bergbaugeländes leisten.
Seit einigen Jahren sind Auerhühner wieder in Lausitzer Wäldern unterwegs. In der Bergbaufolgelandschaft Grünhaus engagiert sich die NABU-Stiftung für die vom Aussterben bedrohte Art und bewahrt seit dem Herbst über 13 Hektar Kiefernwald in Stiftungsobhut. Mehr →
Kleine Wildnisinseln sind wichtige Trittsteine für Tiere und Pflanzen. Die NABU-Stiftung engagiert sich deshalb auch außerhalb des Brandenburger Naturparadieses Grünhaus für mehr Wildnis. 2019 konnte sie hier weitere zwei Hektar Wald für die Natur erwerben. Mehr →
Mit dem fast 2.000 Hektar großen Naturparadies Grünhaus ermöglichen wir in der Niederlausitz eine einzigartige Wildnisentwicklung im Zeitraffer. Über 3.000 Arten bietet das ehemalige Tagebaugebiet bereits eine Heimat, darunter Wiedehopf, Wolf und Kreuzkröte. Mehr →