Erfolg für Schreiadler und Schwarzstorch
NABU-Stiftung erwirbt Nahrungsflächen in Mecklenburg-Vorpommern
5. November 2021 – Schreiadler gehören zu den gefährdetsten Greifvögeln in Deutschland und brauchen jede Unterstützung. So brüten die sehr störungsempfindlichen Schreiadler nur in dicht geschlossenen, alten Laubwäldern und sind auf artenreiche Wiesen und Weiden in Horstnähe angewiesen. Hier gehen die kleinen Greifvögel häufig zu Fuß auf die Jagd nach Mäusen, Fröschen und anderen kleinen Beutetieren. Doch solche Nahrungsflächen verschwinden immer mehr durch die intensive Landwirtschaft. In Mecklenburg-Vorpommern konnten wir im Herbst 2021 etwa 23 Hektar Ackerland und Wiesen erwerben, die wir mit verschiedenen Maßnahmen in Nahrungsräume für den Schreiadler verwandeln.
Größeres Nahrunsangebot für zwei Schreiadlerfamilien
Bei Greifswald nahmen wir Ende Oktober etwa 16 Hektar Ackerland in Stiftungshand, das unmittelbar an einen Schreiadlerwald angrenzt. Mit diesen Flächen wollen wir in den kommenden Jahren das Nahrungsangebot für den Schreiadler im Karlsburger und OIdenburger Holz deutlich vergrößern. Im September sicherten wir zudem fast sieben Hektar Grünland in der Nähe des Naturschutzgebietes „Griever Holz“ dank einer Förderung der Regina-Bauer-Stiftung. Auch hier ist eine Schreiadlerfamilie zu Hause. Die bislang intensiv genutzten Wiesen liegen zwischen zwei großen Amphibienvorkommen und könnten daher als Landlebensraum für Moorfrösche, Rotbauchunken und viele weitere Arten dienen. Nun werden wir die Bewirtschaftung der Wiesen zeitlich so anpassen, dass die Amphibienverluste durch die Mahd verringert werden.
Weitere 12 Hektar für Schwarzstorch und Schreiadler
Wie der Schreiadler bevorzugt auch der seltene Schwarzstorch feuchte, waldnah gelegene Wiesen und ungestörte, alte Wälder. Mitunter brüten Schwarzstörche sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schreiadlern. Im Sommer 2021 konnten wir mit Hilfe von Spenden über zwölf Hektar Grünland und Wald in der Lapitz-Geveziner Waldlandschaft kaufen. Das Stiftungsgebiet nordöstlich der Müritz ist ein Rückzugsort für Schreiadler und Schwarzstorch.
Als erster Schritt werden wir die Wiesennutzung auf eine extensive Mahd umstellen, damit die beiden scheuen Waldvögel hier reichlich Nahrung finden. Durch die naturschonende Nutzung werden die Wiesen zudem blüten- und kräuterreicher, wovon auch die Insektenwelt profitiert. Langfristig wollen wir einen Graben verschließen, der die Wiesen derzeit noch entwässert, um artenreiche Feuchtwiesen für den Schwarzstorch wiederherzustellen. Dafür sind jedoch noch weitere Flächenkäufe notwendig.
Um Rückzugsräume für Greifvögel wie den seltenen Schreiadler zu sichern, kauft die NABU-Stiftung bundesweit Wald und Offenland. Mehr →
Die Waldlandschaft nordöstlich der Müritz ist für viele bedrohte Vogelarten ein wichtiges Brut- und Rastgebiet. Die NABU-Stiftung sichert rund 380 Hektar des Vogelschutzgebietes - auch für Schwarzstorch und Schreiadler. Mehr →
Ein besonders schützenswertes Gebiet ist das Griever Holz. Schreiadler und Kraniche finden hier eine Heimat. Um diesen Lebensraum dauerhaft zu schützen, wird im Griever Holz ein Großteil des Laubwaldes komplett aus der Nutzung genommen. Mehr →