Erfolg für Schreiadler und Schwarzstorch
NABU-Stiftung erwirbt Nahrungsflächen in Mecklenburg-Vorpommern



Schwarzstorch und Schreiadler bekommen in Mecklenburg-Vorpommern mehr Land. - Foto: Thomas Baier/www.naturgucker.de und Frank Brehe
5. November 2021 – Schreiadler gehören zu den gefährdetsten Greifvögeln in Deutschland und brauchen jede Unterstützung. So brüten die sehr störungsempfindlichen Schreiadler nur in dicht geschlossenen, alten Laubwäldern und sind auf artenreiche Wiesen und Weiden in Horstnähe angewiesen. Hier gehen die kleinen Greifvögel häufig zu Fuß auf die Jagd nach Mäusen, Fröschen und anderen kleinen Beutetieren. Doch solche Nahrungsflächen verschwinden immer mehr durch die intensive Landwirtschaft. In Mecklenburg-Vorpommern konnten wir im Herbst 2021 etwa 23 Hektar Ackerland und Wiesen erwerben, die wir mit verschiedenen Maßnahmen in Nahrungsräume für den Schreiadler verwandeln.
Größeres Nahrunsangebot für zwei Schreiadlerfamilien

Die bisher intensiv genutzten Wiesen in der Nähe des Griever Holz werden wir in Nahrungsflächen für den Schreiadler verwandeln. Foto: Angelika Fuß
Bei Greifswald nahmen wir Ende Oktober etwa 16 Hektar Ackerland in Stiftungshand, das unmittelbar an einen Schreiadlerwald angrenzt. Mit diesen Flächen wollen wir in den kommenden Jahren das Nahrungsangebot für den Schreiadler im Karlsburger und OIdenburger Holz deutlich vergrößern. Im September sicherten wir zudem fast sieben Hektar Grünland in der Nähe des Naturschutzgebietes „Griever Holz“ dank einer Förderung der Regina-Bauer-Stiftung. Auch hier ist eine Schreiadlerfamilie zu Hause. Die bislang intensiv genutzten Wiesen liegen zwischen zwei großen Amphibienvorkommen und könnten daher als Landlebensraum für Moorfrösche, Rotbauchunken und viele weitere Arten dienen. Nun werden wir die Bewirtschaftung der Wiesen zeitlich so anpassen, dass die Amphibienverluste durch die Mahd verringert werden.
Weitere 12 Hektar für Schwarzstorch und Schreiadler
Wie der Schreiadler bevorzugt auch der seltene Schwarzstorch feuchte, waldnah gelegene Wiesen und ungestörte, alte Wälder. Mitunter brüten Schwarzstörche sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schreiadlern. Im Sommer 2021 konnten wir mit Hilfe von Spenden über zwölf Hektar Grünland und Wald in der Lapitz-Geveziner Waldlandschaft kaufen. Das Stiftungsgebiet nordöstlich der Müritz ist ein Rückzugsort für Schreiadler und Schwarzstorch.
Als erster Schritt werden wir die Wiesennutzung auf eine extensive Mahd umstellen, damit die beiden scheuen Waldvögel hier reichlich Nahrung finden. Durch die naturschonende Nutzung werden die Wiesen zudem blüten- und kräuterreicher, wovon auch die Insektenwelt profitiert. Langfristig wollen wir einen Graben verschließen, der die Wiesen derzeit noch entwässert, um artenreiche Feuchtwiesen für den Schwarzstorch wiederherzustellen. Dafür sind jedoch noch weitere Flächenkäufe notwendig.
Um Rückzugsräume für Greifvögel wie den seltenen Schreiadler zu sichern, kauft die NABU-Stiftung bundesweit Wald und Offenland. Mehr →
Die Waldlandschaft nordöstlich der Müritz ist für viele bedrohte Vogelarten ein wichtiges Brut- und Rastgebiet. Die NABU-Stiftung sichert rund 380 Hektar des Vogelschutzgebietes - auch für Schwarzstorch und Schreiadler. Mehr →
Das Griever Holz gehört zu den schönsten Laubwaldgebieten in Mecklenburg-Vorpommern. Schreiadler, Schwarzstorch und Moorfrosch finden hier eine Heimat. Ein Großteil des Naturschutzgebietes ist seit 2025 in Obhut der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Mehr →