Waldinseln für die Vogelwelt gerettet
97 Hektar Wald in Nordbrandenburg in sicherer Stiftungshand
19. November 2021 – Inmitten von Äckern und Wiesen liegen in der Uckermark bei Passow neun locker aneinandergereihte Waldinseln. Die größte der Waldinseln, der Ochsenbruch, ist mit seinen 27 Hektar, seinem Baumbestand und angrenzenden offenen Wiesen und Feldern ein ideales Refugium für den vom Aussterben bedrohten Schreiadler. Zudem dienen die Waldinseln, inmitten der Stiftungsgebiete Zichower Wald und Weinberg, Trockenrasen Jamikow, Breitenteichische Mühle und Landiner Haussee gelegen, der Vernetzung von Lebensräumen. Im Herbst konnte die NABU-Stiftung den Kaufvertrag für die insgesamt 97 Hektar großen Waldflächen unterschreiben und in sichere Stiftungsobhut nehmen.
Neuer Wohnraum für Schreiadler …
Mit nur 120 Brutpaaren gehört der Schreiadler zu den gefährdetsten Greifvögeln in Deutschland. Der kleine Adler bewohnt nur ungestörte und naturbelassene Wälder mit reichlich Alt- und Totholz, in deren Nähe er auf feuchten Wiesen nach Fröschen und Mäusen jagen kann. In der Vergangenheit wurde der Schreiadler bereits balzend über dem Ochsenbruch gesichtet. Zur Brut kam es hier bislang noch nicht. Denn trotz seiner Lage im Vogelschutzgebiet Randow-Welse-Bruch ist eine forstwirtschaftliche Bewirtschaftung im Ochsenbruch generell erlaubt. Mit dem Kauf nahmen wir die Waldinseln umgehend aus der Nutzung und stoppten den Holzeinschlag. So bekommt der Schreiadler bei seiner Rückkehr im kommenden Frühling einen neuen Rückzugsraum, in dem er ungestört brüten kann.
… und Sperbergrasmücke
Durch den Waldkauf bei Passow können wir auch der Sperbergrasmücke neuen Wohnraum bieten. Die mittlerweile vom Aussterben bedrohte Art fühlt sich in lichten, warmen Wäldern und auf sonnigen Wiesen zuhause. Jedoch gefährdet zunehmend die intensive Land- und Forstwirtschaft ihren Lebensraum. In Obhut der NABU-Stiftung bieten die Waldinseln mit ihren offenen Waldrändern ausreichend ungestörte Nistplätze für die Sperbergrasmücke und andere bedrohte Hecken- und Waldvögel.
Der Kauf der Waldinseln bei Passow wurde mit Hilfe von Spenden ermöglicht. Im Namen der Natur bedanken wir uns bei allen Spendern und Spenderinnen für die großartige Unterstützung!
Im Norden Brandenburgs liegen neun Waldinseln, die sich unter dem Dach der NABU-Stiftung zu „Urwäldern von morgen“ entwickeln sollen. So schaffen wir auf 97 Hektar eine neue Heimat für Sperbergrasmücke und Schreiadler. Mehr →
Um Rückzugsräume für Greifvögel wie den seltenen Schreiadler zu sichern, kauft die NABU-Stiftung bundesweit Wald und Offenland. Mehr →
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