Überraschung an der Westerwälder Seenplatte
Wertvoller Fischbestand beim herbstlichen Ablassen nachgewiesen
23. November 2023 – Anfang dieses Monats ließ die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe den Hofmannsweiher in Rheinland-Pfalz erstmalig seit dem Erwerb vollständig ab. Diese Maßnahme wurde bereits an fünf der sieben Westerwälder Weiher durchgeführt und ist notwendig, um die wasserbaulichen Anlagen zu kontrollieren und bei Bedarf zu sanieren. Außerdem führte die Obere Fischbehörde in diesem Zuge Stichproben durch, um den Fischbestand zu erfassen, der sich stark zu den benachbarten Weihern unterschied.
„Erfreulicherweise entdeckten wir dieses Mal keine invasiven gebietsfremden Fischarten, sondern sehr viele Moderlieschen“, berichtet Stiftungsmitarbeiterin Inés Noll. Dieser kleine Schwarmfisch fühlt sich im Oberflächenwasser von stehenden und leicht fließenden Gewässern sehr wohl. Er ist in ganz Deutschland verbreitet, kommt allerdings nicht sehr häufig vor und ist auf der Roten Liste Rheinland-Pfalz als potenziell gefährdet eingestuft. „Das Moderlieschen spielt eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz der Teiche - so zum Beispiel für fischfressende Vögel und Reptilien wie die Ringelnatter“, erläutert die Stiftungsmitarbeiterin. Der Großteil der Moderlieschen wurde daher in den benachbarten Haidenweiher verbracht und bietet künftig dem Haubentaucher und vielen anderen Arten eine wertvolle Nahrungsgrundlage. Als Planktonfresser kann die Fischart außerdem zum Gleichgewicht im Ökosystem eines Gewässers und damit zu einer guten Wasserqualität beitragen. Auch wir Menschen profitieren unmittelbar von den zierlichen Fischen, indem sie eine Vielzahl von Mückenlarven fressen.
Vielen Dank an unsere Helfer!
Wie in den vergangenen Jahren war die Abfischaktion am Hofmannsweiher nur dank des engagierten Einsatzes zahlreicher Freiwilliger möglich. Darüber hinaus wurden im September in Vorbereitung von Sanierungsarbeiten die Hälteranlagen am Dreifelder Weiher und am Hausweiher mit ehrenamtlicher Hilfe abgefischt. Unterstützt wurde die NABU-Stiftung in der Vorbereitung und Durchführung auch von der Arbeitsgemeinschaft Nister/Obere Wied und den beiden Campingplätzen Haus am See und Hofgut Schönerlen. Die beiden Teichwarte sorgten zudem für eine gezielte Wasserregulierung, die für ein erfolgreiches Abfischen entscheidend ist. Die Teichanlagen Meißel kümmerten sich wie in den Vorjahren um den Abtransport und die Verwertung der Fische, die nicht zurück besetzt werden. „Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team, bei dem jeder Handgriff sitzt“, freut sich Inés Noll.
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