Gemeinsam für unser Naturerbe
Projekt zur Vernetzung von Naturerbeflächen
Was haben das Peenetal in Mecklenburg-Vorpommern, das Vogelparadies am Gülper See im Havelland oder der ehemalige Standortübungsplatz Schmidtenhöhe in Rheinland-Pfalz gemeinsam? Diese Flächen gehören zu den mehr als 156.000 Hektar, die der Bund seit 2005 im Rahmen des Programms „Nationales Naturerbe“ an die Länder und Naturschutzorganisationen unentgeltlich übertragen hat. So verzichtet der Bund als bisheriger Eigentümer auf die Privatisierung dieser wertvollen Naturschutzflächen. Die Flächenempfänger übernehmen die umfangreichen Pflichten der Betreuung und der naturschutzgerechten Entwicklung dieser Flächen.
Naturerbe besser vernetzen
Rund 24.000 Hektar der Naturerbeflächen befinden sich derzeit im Eigentum von etwa 30 Stiftungen und Verbänden, darunter ist auch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, die allein 7.905 Hektar übernommen hat. Auf allen diesen Ländereien werden Ziele des Naturschutzes verfolgt, aufgrund der Vielfalt an Beteiligten variiert die Umsetzung jedoch zum Teil stark. Mit dem gemeinsamen Projekt von NABU-Stiftung und Naturstiftung David wollen wir die Naturerbeflächen noch besser für den Schutz unserer Arten und Lebensräume nutzen. So werden wir zusammen mit der Eigentümergruppe der Stiftungen und Verbände wirksame Managementstandards und -strukturen erarbeiten, mit denen sich die Flächen zu Vorbildern des Naturschutzes entwickeln lassen. Im Fokus der NABU-Stiftung steht vor allem die Weiterentwicklung einer bereits von vielen Akteuren genutzten Datenbank für die Flächenverwaltung sowie die Dokumentation von Daten zur Naturausstattung, die im Rahmen eines Monitorings auf den Naturerbeflächen erhoben werden. Das Projekt verbessert langfristig auch die Vernetzung der Akteure rund um das Nationale Naturerbe.
Das im März 2020 gestartete Projekt „Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums über sechs Jahre gefördert.
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