Baum für Baum zum Naturwald
NABU-Pflanzaktionen im Niederlausitzer Stiftungswald
30. November 2022 - Über 40 Freiwillige spuckten kürzlich im Naturparadies Grünhaus in die Hände, um beim ökologischen Waldumbau auf den Flächen der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe zu helfen. Neben Ehrenamtlichen des NABU Regionalverbandes Finsterwalde machten sich auch etwa 20 angehende Abiturientinnen und Abiturienten aus Finsterwalde auf den Weg in das Waldstück bei Sorno, um Pflanzlöcher zu schaufeln und die bereitgestellten Bäumchen fachgerecht in den Boden zu setzen. Insgesamt 4.600 Winterlinden, Hainbuchen, Rotbuchen und Spitzahorne wurden im November 2022 gepflanzt, davon 2.300 durch ehrenamtliche Hände. Bereits im vergangenen Jahr waren mit tatkräftiger Hilfe von Ehrenamtlichen 3.000 Rotbuchen und Winterlinden gepflanzt worden.
Künftiger Auerhuhnwald braucht Hilfe
15 Hektar Wald hatte die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in den letzten Jahren im Westen des Naturparadieses mit finanzieller Hilfe des NABU Finsterwalde und privaten Spendern gekauft. „Noch ist das neue Waldgebiet kein wirkliches Paradies für Tiere und Pflanzen“, erläutert Dr. Stefan Röhrscheid, Projektleiter von Grünhaus. Die etwa 40 bis 100 Jahre alten Kiefernbestände sind vor allem von Dürre und Borkenkäfer geplagt. Einzelne vom Eichelhäher gesäte Eichen werden nicht groß, weil sie von Reh und Hirsch verbissen werden. Ein Lichtblick ist das Vorkommen von Auerhühnern, die seit einigen Jahren in dem Gebiet ausgewildert werden.
Schritt für Schritt zum urigen Naturwald
Durch die Anpflanzung von Laubbäumen sollen die Kiefernwälder am Rande von Grünhaus vielfältiger und artenreicher werden, auch um besser auf klimatische Veränderungen zu reagieren. „Leitbild ist ein gut gestufter, artenreicher Mischwald aus Waldkiefern und heimischen Laubbäumen, der langfristig die Entwicklung eines natürlichen Urwaldes nimmt“, fasst Stefan Röhrscheid die Zielrichtung der Naturschützer zusammen. Da es vor Ort keine Mutterbäume für eine natürliche Ansamung des Laubholzes gibt, werden die Pflanzen bei den regionalen Baumschulen geordert. Zur Vorbereitung der Pflanzaktionen wurden vier Holzzäune mit Landesfördermitteln errichtet, um die jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen. Diese sogenannten Hordengatter helfen auch den seltenen Auerhühnern, weil sie als Hindernis erkannt und überflogen werden. Herkömmliche Schutzzäune aus Draht stellen leider häufig eine tödliche Gefahr für die seltenen Waldvögel dar.
Es wird noch viele Jahre dauern, bis die neue Waldgeneration aus dem Gröbsten raus ist. Bis dahin helfen auch kurzfristige Maßnahmen dem Artenschutz. So hängten Ehrenamtliche der Fledermausinitiative Elbe-Elster selbst gebaute Fledermauskästen im Stiftungswald auf. Die ersten Bewohner sind in diesem Jahr bereits eingezogen.
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