Sicher gelandet
Schreiadlerpaar im NABU-Wald angekommen
12. Mai 2015 – Schreiadler sind selten in Deutschland. Nur noch knapp 100 Paare brüten hierzulande und jedes Jahr werden es weniger. Denn häufig sterben Schreiadler auf ihrer alljährlichen Reise ins afrikanische Winterquartier. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass unser Schreiadlerpaar Ulf und Marta Anfang Mai wohlbehalten in ihr angestammtes Brutrevier in der Randowniederung zurückgekehrt ist. Seit Jahren kauft die NABU-Stiftung hier Flächen, um Wald und Wiesen als Lebensraum für den seltenen Greifvogel zu erhalten und zu verbessern.
Der rasante Rückgang des Schreiadlerbestandes hängt nicht nur mit den Gefahren auf dem Zugweg zusammen. Auch störende Veränderungen in den Brutgebieten führen zum Verschwinden dieses scheuen Greifvogels. Schreiadler brauchen eine abwechslungsreiche Landschaft aus altem Wald und feuchten Wiesen, wo sie in Ruhe brüten und jagen können. Die zunehmenden Nutzungsansprüche durch Straßenbau, Verkehr, Wald- und intensiver Landwirtschaft führen dazu, dass geeignete Lebensräume für den kleinsten Adler Deutschlands immer weniger werden.
NABU-Stiftung sichert Brut- und Nahrungsgebiete
Mehr als bei anderen Greifvogelarten ist es beim Schreiadler erforderlich, sowohl Brutplätze wie auch Nahrungsgebiet zu schützen. Optimal ist es, wenn der Schreiadler in unmittelbarer Nähe zum Horstwald ausreichend Beute findet und schon nach kurzer Zeit wieder zum Nest zurückfliegen kann. Da Ulf und Marta mit Sendern ausgestattet sind, wissen wir inzwischen ziemlich genau, wo unser Paar gerne auf Jagd geht. Die NABU-Stiftung kauft deshalb Stück für Stück diese Wiesen in der Randowniederung, um sie in beutereiche Jagdgebiete für den Schreiadler zu verwandeln.
Als Eigentümerin kann die Stiftung die Flächen so entwickeln, dass die kleinen Adler rasch Beute machen. Wichtig sind Maßnahmen, die den Bestand an kleinen Beutetieren wie Feldmäusen oder Amphibien vor allem während der Brutzeit zwischen Mai und Juni fördern. So lässt die NABU-Stiftung beispielsweise die 2014 erworbenen Grünlandflächen ohne Gifteinsatz ökologisch bewirtschaften. Auch 2015 will die NABU-Stiftung wieder weitere Nahrungsflächen in unmittelbarer Nähe zum Horst kaufen.
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Die Schreiadler machen sich jetzt auf den Weg in Ihr Winterquartier im südlichen Afrika. Vor ihnen liegt eine lange, gefahrliche Reise. Fünf der seltenen Greife wurden zu Forschungszwecken besendert. Folgen Sie ihnen auf unser interaktiven Karte! Mehr →