Ein Moor lebt auf
Weitere zwölf Hektar werden im Theikenmeer wiedervernässt
3. Juli 2015 - Ungewöhnlich laut und aufwühlend sind diese Tage im Theikenmeer, einem bedeutenden Naturschutzgebiet im niedersächsischen Emsland. Denn Bagger beginnen in dieser Woche mit aufwendigen Erdarbeiten, um rund zwölf Hektar ehemalige Moorflächen wiederzuvernässen. Seit 2010 läuft das NABU-Projekt im Theikenmeer, durch das bisher auf über 30 Hektar Moor erfolgreich wiederbelebt wurde. Die NABU-Stiftung stellt Flächen für das Moorschutzprojekt zur Verfügung.
Baggern für ein lebendiges Moor
Die Wiedervernässung von Hochmoorflächen ist aufwendig. Damit sich Regenwasser auf den höher gelegenen Flächen sammeln kann, muss ein Wall um die ausgetrocknete Fläche errichtet werden. Im Theikenmeer tragen die Bagger dafür den zersetzten Torfboden innerhalb der Moorflächen oberflächlich ab und setzen das Material am Rand zu hohen Verwallungen auf. Von der Wiedervernässung profitieren vor allem seltene Tier- und Pflanzenarten. Torfmoose und Sonnentau breiten sich mittlerweile auf den vernässten Flächen aus, aber auch gefährdete Libellen-, Amphibien- und Vogelarten wie die Bekassine fühlen sich in der renaturierten Landschaft des Theikenmeeres wohl.
NABU aktiv vor Ort
Das aktuelle Wiedervernässungsprojekt findet direkt neben bereits erfolgreich vernässten Teilen des Hochmoores statt. Dank des Engagements der NABU-Ortsgruppe Werlte/Sögel und einem Flächentausch gelangten die angrenzenden Flächen in den Besitz der NABU-Stiftung. Die NABU-Aktiven betreuen die Erdarbeiten vor Ort und entfernten im Vorfeld Gehölze auf den Flächen. Wenn die Bagger aus dem Schutzgebiet wieder abziehen, wird die NABU-Gruppe auch die Pflege der neu errichteten Wälle übernehmen. Finanziert wird das Teilprojekt über den Deutschen Moorschutzfonds des NABU, der im Jahr 2011 gemeinsam mit der VW-Financial Services AG gegründet wurde.
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