Kein Motocross im Schutzgebiet

Polizeieinsatz gegen illegale Motocross-Rennen in Grünhaus

Motocross-Fahrer nutzen immer häufiger Naturschutzgebiete für ihre Sportart und stören dabei die Tier- und Pflanzenwelt massiv. Im Naturparadies Grünhaus in Brandenburg gab es jetzt einen ersten Polizeieinsatz mit Hubschrauber gegen die illegalen Motocross-Rennen.

Ein Polizeihubschrauber verfolgte mit Kameras die Motocross-Fahrer in Grünhaus - Foto: NABU

03. Juni 2015 – Naturschutzgebiete sind nicht nur für Wanderer attraktiv. An Wochenenden oder Feiertagen treffen sich auch mal Motocross-Fahrer, um durch das unwegsame Gelände zu fahren. Seit einigen Jahren ist dieses Problem auch in unserem brandenburgischen Naturparadies Grünhaus bekannt. Mitte Mai gab es deshalb einen Hubschraubereinsatz der örtlichen Polizei gegen Motocross in Grünhaus, bei dem die illegalen Fahrten mit Video festgehalten werden konnten.

Motocross ist eine anerkannte Motorrad- bzw. Quadsportart, bei der Wettkämpfe in der Regel auf einem abgesperrten und nichtöffentlichen Gelände stattfinden. Problematisch wird es, wenn die Motocross-Fahrzeuge auf nicht öffentlichen Wegen oder Naturschutzflächen fahren. Insbesondere für ein einzigartiges Gebiet wie Grünhaus bedeuten die illegalen Fahrten massive Störungen für die vielen seltenen und bedrohten Tiere und Pflanzen, denen das Gelände als Rückzugsort dient. So beeinträchtigen Motorenlärm und die Fahrten in geschützten Bereichen die Vögel bei der Brut und Jungenaufzucht und führen häufig zu Verlusten in den Beständen. Zudem zerstören die schweren Maschinen die Bodenvegetation.

Mit Hubschrauber gegen Motocross

Zwei Quad-Fahrer in Grünhaus - Foto: NABU

Zusammen mit der örtlichen Polizei will die NABU-Stiftung künftig stärker gegen die störenden und schädigenden Motocross-Aktivitäten in Grünhaus vorgehen. Dank dem mehrstündigen Hubschraubereinsatz im Mai konnte die Polizei dabei erstmalig einige der Fahrer auf den illegalen Motocross-Strecken in Grünhaus aufnehmen. Zwar ist eine Identifizierung nicht einfach, weil diese Fahrzeuge häufig keine Nummernschilder haben. Polizei und Untere Naturschutzbehörde erwarten dennoch, mehr Erkenntnisse über die Motocross-Fahrer und weitere Hinweise aus der Bevölkerung durch die Aktion zu bekommen.

Darüber hinaus war der Polizeieinsatz wichtig, um andere Betroffene vor Ort wie Förster, Jäger, Eigentümer und Ortsvorsteher für das Problem zu sensibilisieren. Wir hoffen, dass dadurch die Motocross-Sportler Grünhaus in Zukunft nicht mehr als Rennstrecke nutzen und auf die zahlreichen legalen Strecken ausweichen.